Studie deckt Wissenslücken auf: Deutsche spüren steigende Preise, können Effekt der Inflation auf die Geldanlage aber oft nicht korrekt einschätzen

Deutschland ächzt weiter unter den steigenden Kosten für so gut wie alle Güter des täglichen Lebens. Mit dem September hat die Inflation hierzulande sogar einen zweistelligen Wert erreicht: Gegenüber dem Vorjahresmonat sind die Verbraucherpreise um zehn Prozent gestiegen, im Vergleich zum Vormonat August kletterten die Preise um 1,9 Prozent. Derartige Teuerungsraten machen sich in jedem Portemonnaie bemerkbar, knapp drei Viertel der Befragten einer aktuellen Zühlke-Umfrage fühlten sich durch die derzeitigen Preissteigerungen sogar stark belastet. In einer derart finanziell angespannten Situation hat das Thema Geldanlage Hochkonjunktur: Rund 60 Prozent der Umfrageteilnehmer möchten sich mehr mit dem Themengebiet beschäftigen, wobei das Interesse mit 77 Prozent unter den Jüngeren zwischen 18 und 29 Jahren am höchsten ist. Wie wir hervorheben, hat die Studie jedoch auch erhebliche Wissenslücken aufgedeckt – nicht zuletzt zu den Auswirkungen der Inflation.


Wie viel und wofür die Deutschen sparen

Gespart wird in Deutschland ja bekanntermaßen gerne, und so legt auch die Hälfte der Umfrageteilnehmer mindestens 150 Euro monatlich auf die hohe Kante, jeder Zehnte spart sogar mehr als 500 Euro. Demgegenüber stehen 40 Prozent der Befragten, die monatlich weniger als 100 Euro zurücklegen, jeder Zehnte bildet überhaupt keine Rücklagen. Als Grund für ihre Untätigkeit in Sachen Rücklagenbildung geben 80 Prozent der Nicht-Sparer dabei fehlende finanzielle Mittel an.

Wer spart, der tut dies vorrangig mit dem Ziel, finanziell für den Notfall gerüstet zu sein (54 Prozent), 47 Prozent legen Geld für den Urlaub und 41 Prozent für die Altersvorsorge zurück. Die Kapitalanlage ist nur für 23 Prozent der Deutschen die Motivation fürs Sparen.

Neben diesem geringen Interesse an Kapitalanlagen als Ziel der Sparbemühungen ist aus unserer Sicht eine weitere Erkenntnis der Umfrage mindestens ebenso beunruhigend: das fehlende Finanzwissen. So kannten sich beispielsweise lediglich 40 Prozent der Befragten mit dem Einfluss der Inflation auf die Geldanlage aus, beim Thema Zinsen lag nur rund die Hälfte richtig. Noch schlechter sieht der Wissensstand bei der Einschätzung des Risikos verschiedener Anlageformen aus – hier konnte lediglich ein Viertel der Teilnehmer die entsprechende Frage korrekt beantworten. Und das, obwohl 70 Prozent der Befragten ihre eigenen Kenntnisse in Sachen Geldanlage als gut oder sehr gut eingestuft hatten.


ascent AG: Fehlendes Wissen beeinflusst Anlageverhalten

Diese Wissenslücken wirken sich auch auf die Anlageentscheidungen aus. So investieren lediglich je 20 Prozent der Umfrageteilnehmer in Fonds/ETFs oder in Aktien. Bei den anderen liegt die Ursache für das mangelnde Engagement zu 36 Prozent in fehlenden Kenntnissen zu diesen Anlageform begründet, rund ein Drittel lässt sich von den Anlagerisiken abschrecken. Dabei warnen die Studienbetreiber insbesondere vor einem falschen Risikoverständnis. Denn der Wertverlust durch die Inflation stellt derzeit die wahre Gefahr für das Ersparte dar.


ascent AG: Gestiegenes Interesse an Geldanlage ein Positiveffekt

Eine gute Nachricht ist aus unserer Sicht hingegen das gestiegene Interesse am Thema Geldanlage. Denn die Absicht eines Großteils der Umfrageteilnehmer, sich künftig mehr mit dem Themenbereich befassen zu wollen, führt hoffentlich auch dazu, dass sie kompetentere Beratung einholen – und mithilfe des Rates vom Fachmann die passenden Anlageoptionen für ihr Erspartes finden.

Wer mit Manuel Anlag über seine Finanzen und Möglichkeiten sprechen möchte, kann hier einen Termin vereinbaren.

Für die zitierte Studie "Educational Banking – Mit Finanzbildung gegen die Inflation?" wurden im Juni 2022 dieses Jahres 1.000 Bankkundinnen und -kunden im Alter von 18 bis 60 Jahren befragt.

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