Das Thema Diversifizierung ist heute wichtiger denn je – ein breit gestreutes Fondsportfolio kann die Renditeaussichten merklich verbessern
An Aktien als auf lange Sicht langfristig renditestärkste aller Anlageklassen führt bei einer Geldanlage, deren Ziel der langfristige Vermögensaufbau ist, kein Weg vorbei. Doch gilt in der Welt der Finanzen dieselbe Wahrheit wie auch im Rest des Lebens: Nur äußerst selten ist es ratsam, alles, was man hat, auf eine Karte zu setzen. Ebenso wenig, wie ein umsichtiger Anleger sein ganzes Vermögen in die Aktien eines einzigen Unternehmens investieren würde, sollte ein Fondsinvestor sein Portfolio dementsprechend ausschließlich aus Aktienfonds beispielsweise aus einer Region zusammenstellen. Denn bei dem Prinzip der Ausgewogenheit handelt es sich nicht nur um eine grundsätzlich empfehlenswerte Maxime, sondern auch um eine nobelpreisgekrönte Anlagetheorie. Wir stellen noch einmal eine der wichtigsten Grundregeln der Geldanlage vor: die Diversifizierung.
Nach 70 Jahren so aktuell wie eh und je: die „moderne Portfoliotheorie“
Einen Aktientitel gefunden zu haben, der überaus aussichtsreich erscheint, könnte so manchen Anleger und so manche Anlegerin in Versuchung bringen, so viel wie möglich in diesen Wert zu investieren. Schließlich verspricht ein derartiger Titel hohe Renditen – je mehr Aktien von diesem Unternehmen im Portfolio liegen, desto besser sollte dies doch für das Gesamtergebnis sein, oder? Auch bestimmte Branchen oder Regionen können verlockend sein – so mag der überaus erfolgreiche Jahresauftakt für den DAX oder die vom deutschen Leitindex jüngst im Handelsverlauf übersprungene 16.300-Punkte-Marke den einen oder anderen Anleger dazu verleitet haben, ihr Portfolio bevorzugt mit DAX-Werten zu bestücken.
Dass alle Eier in einen Korb zu legen keine weise Entscheidung ist, weiß schon der Volksmund. Den wissenschaftlichen Beweis dafür, dass diese Alltagsweisheit auch bei der Geldanlage zutrifft, trat vor mehr als 70 Jahren der amerikanische Ökonom Harry Markowitz an. Er bewies mit seiner im Jahr 1952 veröffentlichten Arbeit zur „Portfolio Selection“, dass das Rendite-Risiko-Profil eines breit gestreuten Portfolios jeder noch so wohl gewählten Einzelanlage überlegen ist. Mit dem damals revolutionären Ansatz legte der spätere Nobelpreisträger das Fundament für die „moderne Portfoliotheorie“ – und die noch heute gültige Anlagemaxime der Risikostreuung beziehungsweise Diversifizierung. Wie wir hervorheben, gilt bei der Streuung jedoch nicht einfach „viel hilft viel“. Vielmehr geht es dabei vor allem um die Korrelation der verschiedenen Vermögenswerte.
Was bedeutet Korrelation?
Die Korrelation betrachtet die Art und Weise, wie sich bestimmte Assets im Verhältnis zueinander entwickeln. Innerhalb einer Anlageklasse ist diese Entwicklung oft gleichgerichtet, das heißt: Die Vermögenswerte steigen und fallen gemeinsam, sie korrelieren positiv. So erlebten beispielsweise Aktien in der ersten Jahreshälfte 2022 über sämtliche Branchen und Landesgrenzen hinweg auf breiter Front Verluste. Anleihen hingegen entwickeln sich tendenziell gegenläufig zu den Aktienmärkten – wenn die einen steigen, fallen die anderen. Das Gleiche gilt für die Beziehung zwischen Rohstoffen und Aktien.
Wie wir erläutern, besteht das Ziel einer diversifizierten Portfoliokonstruktion also nicht nur darin, das Anlagevermögen auf mehrere Risikoträger zu verteilen, sondern auch auf Positionen aus unterschiedlichen Regionen und Branchen oder auf verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Währungen oder Immobilien. So können Risiken abgemildert und gleichzeitig die Renditeaussichten optimiert werden.
Diversifizierung mit Fonds
Der große Pluspunkt bei Investmentfonds besteht darin, dass sie bereits ein gewisses Maß an Diversifizierung mit sich bringen, da das Fondsvermögen in mehrere Vermögenswerte investiert ist. Beispielsweise halten Aktienfonds in der Regel Aktien von Dutzenden, wenn nicht gar Hunderten von Unternehmen. Dennoch empfehlen wir, auch bei Fondsinvestments auf die Risikostreuung zu achten. Dies kann sich darauf beziehen, nicht ausschließlich auf Aktienfonds aus einer Region oder Branche zu setzen, oder beispielsweise mithilfe von Mischfonds in mehrere Anlageklassen gleichzeitig zu investieren. Denn auch hier zahlt sich die Diversifizierung in Form einer Verbesserung der Renditeaussichten aus. Alexandra Friedrich steht interessierten Anlegerinnen und Anlegern als unsere Geschäftspartnerin gern mit einer individuellen Finanzberatung zur Verfügung